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Grundsätzliches zu „Combloc“-Optiken

Stillleben von AK-Modellen mit verschiedenen Sowjet Optiken und Zielgeräten

Beginnen wir unseren Blog mit einer

kurzen Zusammenfassung über die Besonderheiten und etwas Grundlagen über die berühmt-berüchtigten POSP-Zielfernrohre und deren Derivate…

Sowjetische und post-sowjetische Optiken weisen etliche Besonderheiten auf, die es beim Kauf und bei der Nutzung zu beachten gilt, um eine problemlose und erfolgreiche Nutzung zu garantieren.

Montage:

Die klassische sowjetische und post-sowjetische Optik besitzt eine Seitenmontage (Sidemount). Bei den meisten sowjetischen Klein-Waffensystemen, welche auf der AK47 basieren, findet man an der linken Gehäuseseite eine etwa 7cm lange und 1 cm hohe Stahlschiene zur Montage eines Zielfernrohres. Diese Seitenmontage hat ihren Ursprung in einer deutschen Entwicklung aus dem zweiten Weltkrieg. Bei den deutschen Waffen aus dem zweiten Weltkrieg ist die Montageschiene allerdings auf der rechten Seite der Waffe. Das Prinzip zur Befestigung als „Klemmmontage“ mittels eines in der Spannkraft anpassbaren Spannhebels ausgeführt, ist allerdings exakt dasselbe.

G43 aus dem Jahre 1944 mit Voigtländer 4-fach Zielfernrohr und Spannmontage(*1)

Innerhalb der Montagen gibt es ebenfalls Unterschiede bei der Ausführungen. So unterscheidet man zwischen folgenden Modellbezeichnungen:

V – für Montage auf Karabinern des Typs „Vepr“, „Saiga“

T – für Montage auf „Tigr“

W – für Montage auf „Weaver“, „Picatinny rail“

L – Montage für Karabiner Typ „Korshun“,“Sobol“, „PZh-18NM“

L7 – für Karabiner Typ „Los-7“ und Derivate

L9 – für Karabiner Typ „Los-9“ und Derivate

Zur Verwendung von Optiken und optoelektronsichen Zielhilfen mit Picantinny/Weaver Montage auf Seitenmontage gibt es die folgenden Adapter (Shoplink Adapterplatten)

Bei der Montage ist unbedingt zu beachten ,dass man die Vorspannkraft zum Teil an den Waffentyp anpassen muss. (Siehe hierzu Anleitung „Aufsetzen der Optik mit Spannmontage“)

Die Optiken sind so weniger handlich als z.B. Optiken mit Picantinny Schiene, haben aber einen entscheidenden Vorteil: Kimme und Korn lassen sich regelmäßig bei Ausfall oder Beschädigung der Primäroptik im Kampf weiter verwenden – Gerade auch im Nahkampf ein unwahrscheinlich großer Vorteil, auch wenn die Primäroptik zwar intakt ist, aber eine zu hohe Vergrößerung für den effektiven Einsatz auf kurze Distanz aufweist

So muss sich die Optik leicht und ohne großen Widerstand aufschieben lassen und der Spannhebel muss mit leichtem Widerstand einrasten, die Optik darf sich hierbei nicht bewegen und muss fest auf der Montage sitzen. Trotz der extremen Robustheit der Optiken sind sie Präzisionsinstrumente und müssen auch mit absoluter Sorgfalt behandelt werden.

Absehen:

Das klassische Absehen der POSP-Visiere ist ein ballistisches Absehen, welches damals absolut revolutionär und auch heute noch weltweit verwendet ist.

Es besteht aus der beleuchteten Strichplatte mit Einteilungen bis zu 1000 Metern, dazu einem Entfernungsmesser. Der Maßstab für die Referenzgröße steht immer am rechten unteren Rand.

So beträgt sie in diesem Fall 1,7 Meter (Schätzgröße Soldat). Es existieren aber auch Entfernungsmesser mit 0,5 Metern oder 1,8 Metern oder 1,5 Metern als Referenzgröße.

Wenn das Ziel mit geschätzter Größe von z.B. 1,7 Meter zwischen die horizontale Linie unten und die angeschriebene Zahl (z.B. 4) passt, dann ist das Ziel geschätzte 400 Meter weg und die entsprechende Anpassung beim Schuss kann vorgenommen werden (siehe Grafik 2)

Grafik 1: Absehen eines klassischen POSP-ZF mit Skalierung

1: seitliche Maßskala: 1DIV sind 10 cm auf 100 Meter (Beispiel: ein liegendes Objekt welches 300 Meter entfernt ist und sich über 5-DIV erstreckt ist 1,50 Meter lang: 5x3x10cm=150cm)

2: Linie zur horizontalen waagrechten Ausrichtung

3: Für Kaliber 7,62X54R berechneter Zielpunkt auf 300-900 Metern; die unteren Zielstacheln stehen für 1000, 1100, 1200 und 1300 Meter (Bullet-drop compensation)

4: Entfernungsangabe n*100 Meter (zwischen 200 und 1000 Metern)

5: Orientierungslinie für 1,7 Meter hohes Zielobjekt (siehe Grafik 2)

Entfernungsmesser (*2)

Grafik 2: Entfernung zum Ziel: 400 Meter

Dazu werden natürlich auch jagdliche Absehen verwendet. Hier ist bei russischen Visieren meistens das Absehen „4“ anzutreffen. Die Größe wurde so gewählt, dass ein durchschnittlich ca. 70cm langer Rehbock auf 100 Meter Entfernung direkt zwischen dem Fadenkreuz Platz findet.

Einstellungder Optik:

Russische Optiken sind idR. auch kyrillisch beschriftet. Anbei eine kurze „Übersetzung“

B = gegen den Uhrzeigersinn = Trajectory Up; (Flugbahn nach oben korrigieren)
H = mit dem Uhrzeigersinn = Trajectory Down; (Flugbahn nach unten korrigieren)
П = mit dem Uhrzeigersinn = Trajectory Right; (Flugbahn nach rechts korrigieren)
Л = gegen den Uhrzeigersinn = Trajectory Left; (Flugbahn nach links korrigieren)

Beleuchtung:

ВКЛ = ON (An)
ВЬlКЛ = OFF (Aus)

Das Absehen bei POSP-Zielfernrohren wird zumeist von einer 3V (BeLOMO) oder einer 2,5 (NPZ) Glühlampe beleuchtet. Diese ist in einer Metallfassung gelagert und wird mit einem Dichtring und ggf. Dichtmasse ins Gehäuse eingesetzt. Diese Glühbirnen können auch durch entsprechende Glühlampen und LEDs in verschiedenen Farben getauscht werden. Wir bieten auf unserer Seite allerdings nur Original-Ersatzteile der Firma „TIREKS“ aus St. Petersburg an. Diese Glühlampen sind Erschütterungs-resistent, extrem langlebig und zum Glück nur sehr selten zu tauschen.

Quellen:

zu (*1): https:/h/66.media.tumblr.com/b413adaa66b67a220fee62261b854a38/tumblr_ntjnjxqexw1uryk28o2_500.webp

zu(*2): https://en.wikipedia.org/wiki/PSO-1#/media/File:Distance_meas.webp

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